Effizienter vorbereiten?

Wann immer wir uns mit jemandem hinsetzen um eine Präsentation vorzubereiten, beginnt die Unterhaltung oftmals in etwa so:

„Was haben sie sich denn schon für Gedanken gemacht?“ – „Ach ich weiss nicht so genau – ich denke ich starte mit diesem Bild und einer Begrüssung.“

„Warum mit diesem Bild?“„Hmm irgendwie muss ich ja anfangen…“

Powerpoint kann toll sein, aber es hat die Art und Weise kaputt gemacht, wie wir an Präsentationen herangehen: Mit der ersten Folie. Dann hangeln wir uns Schritt für Schritt der Präsentation entlang bis zum berühmten letzten Slide mit dem Fragezeichen.

Für mich gleicht dieses Vorgehen einem Autofahrer, der sich einfach mal ins Auto setzt und ohne Plan losfährt. Wenn sie sich alleine verfahren ist das kein Problem, ausser dass sie endlos Zeit verlieren. Nur haben sie in ihrer Präsentation eben auch noch anspruchsvolle Mitfahrer. Und diese werden langsam aber sicher nervös, wenn sie nach ewigem herumkreisen erst gerade die Ausfahrt gefunden haben. Vielleicht ist das Ziel unterbewusst schon irgendwie logisch. Aber erst wenn ich dieses klar vor Augen habe, also etwa ins Navi eintippen muss, dann komme ich auf direktem Weg da hin.

Vielleicht möchten sie ihren Mitfahrern die Vorzüge einer neuen Kaffeemaschine schmackhaft machen, die Jahreszahlen oder auch nur ihre Dekorationsideen fürs neue Büro präsentieren. Egal was es ist, das Ziel alleine wird ihr Publikum noch nicht überzeugen – denn es ist ihr Ziel. Sie müssen sich also überlegen was denn für ihr Publikum relevant ist. Finden sie einem Weg, der ihren Zuhörern gefällt, der sie aber trotzdem an ihr Ziel führt. Der Weg zum Ziel ist die Botschaft, die das Publikum mitnimmt.

Bleiben wir beim abstrakten Beispiel der neuen Kaffeemaschine: Ihr Ziel ist klar, sie wollen diese zu einem fairen Preis verkaufen.

Ihr Publikum wird diese aber nur dann kaufen, wenn einzelne Vorzüge, etwa „besserer Kaffee“ einen Mehrwert bieten, der für ihre Zuhörer wichtig ist.

Ihre perfekte Botschaft ist also nicht: „Kaufen sie diese Kaffeemaschine.“ – Sondern: „Mit dieser Maschine drinken sie nur noch den besten Kaffee.“

Erst wenn ihr Fahrziel und ihr Weg dahin mit der richtigen Botschaft klar ist, können sie sich daran machen die verschiedenen Etappen ihrer Route zu planen. Beginnen sie also am Ende und nehmen sie sich dafür genügend Zeit. Sie werden ihren Weg vor dem Referat in der Regel noch hunderte Male hinterfragen. Nur wenn die Route durchdacht und sie von ihrer Botschaft felsenfest überzeugt sind, werden sie den Zweifeln nicht nachgeben.

Die Strecke ist dann schnell ausgeschmückt mit netten Extras, etwa einem schönen Bild oder einer speziellen Folie. Sie sparen Zeit in der Vorbereitung und können sicherstellen, dass sie ihre Mitfahrer auf schnellstem Weg ans Ziel bringen.

Gute Fahrt!